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 Betreff des Beitrags: Batman Miniature Game
Ungelesener BeitragVerfasst: Sa 7. Nov 2015, 12:36 
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Aloha, und willkommen in den Gassen von Gotham City!
Ich habe meinen Thread mal aus unserem aktiven Marburger Forum rüberkopiert, damit ihr was zu lesen habt.
In diesem Thread möchte ich ein bisschen über das Batman Miniature Game aus dem Hause Knight Models schwadronieren. Das sollte dabei Interessant für alle Leser sein - diejenigen, die das Spiel bereits wie ich angefangen haben, diejenigen, die damit liebäugeln, und diejenigen, die einfach nur gerne über die Pros und Contras verschiedener Tabletopsysteme bescheid wissen.

Wie muss ich mir ein Batman Tabletop vorstellen?

Das Batman-Tabletopspiel ist (naheliegenderweise) ein Skirmisher-System. Das bedeutet, dass ihr eine Truppe aus wenigen Modellen spielt (hier sind es bei der Standard-Punktgröße meist so zwischen 5 und 10). Dabei hat jedes der Modelle besondere Fähigkeiten, die seinen Charakter repräsentieren. Auch viele der Henchmen sind sehr individuelle Typen, die auf unterschiedlichen Aufgabengebieten glänzen. Eine Besonderheit gegenüber vielen anderen Skirmishern sehe ich im Spieltisch an sich - Das Batman-Spiel lebt davon, dass die 90*90 cm große Tischplatte nicht nur in der Horizontalen viel Deckung bietet, sondern vor allem auch in der Vertikalen viele Möglichkeiten gibt. Das bedeutet im Klartext, dass man gerne mit vielen Gebäuden spielt, da unterschiedliche Charaktere sehr interessant damit agieren und sich so eine Vielzahl von spannenden taktischen Möglichkeiten ergibt - abgesehen davon bietet das natürlich auch für Bastler eine tolle Entschuldigung, spannendes Gelände zu bauen! Weiterhin geben Straßenlaternen und Gullideckel, die auf dem Feld verteilt werden und mit denen interagiert werden kann, nicht nur noch mehr interessante Möglichkeiten im Spiel, sondern sorgen für eine tolle und passende Atmosphäre.

Wie sehen die Banden aus?

Eine Bande bei Batman besteht aus ihrem Anführer (einem Helden oder Schurken des Batman-Universums), der je nach Punktgröße Free Agents, Sidekicks und Henchmen anheuern kann. Außerdem gibt es getrennt von den Punkten ("Reuptation") noch Geld, welches man für Ausrüstung wie zusätzliche Munition, Handschellen und co ausgeben kann. Einige Charaktere, meistens die Schützen, kosten dabei direkt sowohl Reputation als auch Geld. Bei der Wahl der Bande hat man insgesamt relativ freie Hand, ob man wenige, schlagkräftige Charaktere spielen möchte oder den Gegner lieber mit zahlenmäßiger Überlegenheit bedrängen will - beides ist möglich, beides kann zum Sieg führen. Gerade für den Anfang ist glaube ich ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Helden und Henchmen am angenehmsten, um das Spiel zu erlernen. Interessant zu erwähnen ist noch, dass sich Knight Models nicht darauf beschränken, jeden Charakter nur einmal zu veröffentlichen. Wo passend, gibt es verschiedene Varianten der Charaktere, die unterschiedliche Fertigkeiten mitbringen, sich unterschiedlich spielen und so weiter. So gibt es zum Beispiel von Batman verschiedene Varianten aus Comics, Filmen und den Videospielen, und man kann sogar den klassischen Adam West Batman spielen!

Wie läuft ein Spiel ab?

Wie bei den meisten Tabletops wählt man zunächst eines der verschiedenen Szenarien aus, baut Gelände auf, verteilt anschließend die weiter oben erwähnten Gullideckel und Straßenlaternen, und stellt dann seine Bande auf. Dann werden noch die Missionsziele verteilt - Hier sehe ich wieder eine der großen Stärken des Spiels. Jeder Spieler verteilt 3 Missionsziele. Es gibt verschiedene Missionszielvarianten, die man sich aussuchen kann - Rätsel des Riddlers, Beute, Titan-Kanister, Munitionsvorräte, und so weiter. Interessant ist, dass die eigene Bande auch nur an den eigenen Missionszielen punkten kann, diese aber zumeist in die Nähe der gegnerischen Aufstellungszone legen muss - ein Treffen der Banden und ein dynamisches Spiel sind damit garantiert! Zusätzlich kann man mit den Zielen verschieden interagieren, indem man zum Beispiel am Munitionsvorrat seine (sehr knappe) Muni aufstockt, die Beute einsackt und damit verschwindet, und so weiter. Gut ist auch, dass man jede Runde, die man an Missionszielen steht, punktet.
Wenn alles aufgebaut ist, wird entschieden, wer den ersten Zug hat. Dafür werden jede Runde verschiedenfarbige Marker aus einem Beutel gezogen - für jeden Spieler sind vier Marker in dem Beutel, was bedeutet, dass es jede Runde, die man nicht zuerst dran war, wahrscheinlicher macht, dass es in der nächsten so ist. Anschließend geht es in die Planungsphase - Jetzt legen die Spieler Aktionsmarker auf die Karten ihrer Figuren. Jedes Modell hat dabei je nach seiner Willenskraft und je nachdem, ob es verletzt ist, unterschiedlich viele Aktionen in diesem Zug zur Verfügung und kann sie auf Angriff, Verteidigung, seine Spezialfähigkeiten, schnelleres Bewegen und co verteilen. Nach dieser Phase beginnt der eigentliche Zug, in dem die Spieler dann abwechselnd mit ihren Modellen agieren. Am Ende jedes Zuges werden Siegespunkte aufgerechnet - diese werden durch das halten von Missionszielen, aber auch durch das Verhauen von Gegnern und co erzielt. Wer am Ende des Spiels dann die meisten Punkte hat, der gewinnt natürlich :-P

Wie sieht das Kampfsystem aus?

Batman benutzt ein recht simples Würfelsystem basierend auf dem W6. Dabei bestimmt man per Aktionspunkten, wie viele Würfel man im Angriff würfelt, der Gegner kann genauso über die Aktionsmarker bestimmen, ob sein Modell Würfel zur Verteidigung hat, um durchgekommene Attacken zu blocken. Wie gut ein Modell trifft, ist vom Defensewert des Gegners abhängig, ob es Verwundet, von seiner eigenen Stärke, und der Schaden wird durch die Waffe bestimmt. Dieser unterteilt sich in Stun- und Bloodschaden. Stunschaden kann abgeschüttelt werden, Blood ist permanent und führt dazu, dass das Modell komplett aus dem Spiel genommen werden kann.
Hier sehe ich eines der größten Probleme des Spiels: Durch die Verwendung von nur wenigen W6 können die Würfe sehr schnell nach oben oder nach unten gegenüber dem Schnitt ausbrechen. So kann eine gut geplante Attacke schnell durch ein paar glückliche Defense-Würfel in die Hose gehen, oder man verwürfelt seine eigene Attacke, obwohl man nur 3er brauchte. Das nimmt dem Spiel etwas die Planbarkeit, und zwingt einen oft zu risikoreichem Vorgehen. Gerade wenn einem dadurch starke Charaktere flöten gehen, ist das natürlich ärgerlich.

Wie ist das Balancing?

Das ist natürlich immer eine wichtige Frage. Kann bei Batman jeder gegen jeden gewinnen? Einerseits haben die Spieldesigner von Knight Models offensichtlich viel Gedanken in dieses Thema investiert - Gerade das Missionsdesign sorgt im Grunde genommen dafür, dass ich eine Bande zusammenstellen muss, die für alle Eventualitäten gerüstet ist. Ich brauche jemanden, der schnell Missionsziele erreichen kann, ich brauche aber auch Leute, die einen solchen Charakter gut beschützen können - So etwas wie "Eierlegende Wollmilchsäue" gibt es in dem Spiel nicht und wenn doch, kosten sie so viele Punkte, dass sie vom äquivalenten Punktwert an Henchmen gut überwältigt werden können. Das Spiel arbeitet wenig mit Synergien, sondern viel mit individuellen Fähigkeiten - und das tut dem Balancing überraschend gut. Batman kann eben die Dinge, die Batman kann. Er kann nicht plötzlich noch acht andere Sachen, weil Commissioner Gordon ihn bufft und dieser wiederum voher von jemand anderem gebufft wurde. Natürlich gibt es hier und da mal Fähigkeiten, von denen andere Modelle profitieren, diese halten sich aber in ihren Effekten in Grenzen und erschaffen nicht plötzlich unbesiegbare Überkiller. Grundlegend geht es in dem Spiel um die Konfrontation zwischen den Charakteren (oder eben die Vermeidung selbiger, wenn die Charaktere auf anderen Feldern brillieren) oder um den spannenden Kampf zwischen einem starken Helden/ Schurken und einiger fieser Henchmen, die ihn niederringen wollen. Das macht das Spiel, sofern die Würfel halbwegs im Schnitt fallen, auch sehr gut. Mein Hauptproblem beim Balancing sind eher Schusswaffen. Schusswaffen haben es oft recht leicht zu treffen und zu verwunden und drücken mit jeder Wunde sehr viel Schaden, und zwar meist direkt Blood. Das macht die getroffenen Modelle sehr schnell handlungsunfähiger oder schickt sie gleich ganz ins Grab. Ich will mir da noch kein endgültiges Urteil erlauben und noch mal ein paar Spiele das bessere Nutzen von Deckung, das ausschalten von Straßenlaternen und co üben, aber der Beschuss erscheint mir doch schon sehr stark. Das macht irgendwie für das Setting ja auch durchaus Sinn, aber auf dem Spieltisch wirken die Schusswaffen dennoch recht heftig. Gerade, wenn es Charaktere gibt, die dann Nachtsicht haben, die erste Deckung, über die sie hinwegschießen ignorieren, und so weiter ...
Da kommen wir dann noch zu einem weiteren Punkt: Hier und da scheinen die Spieldesigner es mit den Fähigkeiten etwas zu gut gemeint zu haben. Versteht mich nicht falsch, die Repräsentation des jeweiligen Charakters auf dem Spielfeld durch seine Fähigkeiten ist meist "Spot-on" fantastisch, aber hier und da kommen mir die Punktwerte für das, was die Figuren können, nicht ganz passend vor - sei es Deadshot mit den erwähnten Super-Beschussfähigkeiten, sei es Joker, der seiner ganzen Bande ständig das Umverteilen von Aktionspunkten erlaubt, oder sei es Catwoman, die durch das Sammeln von Beute superschnell Punkte anhäuft und vom Gegner eigentlich einfach nicht getroffen wird, wenn sie das nicht will. Die Fähigkeiten passen eben zu den Figuren, aber hier und da stimmt das Punkteverhältnis noch nicht so ganz, glaube ich.

Pros des Spiels:

Mit dem Batman Tabletopspiel hat man ein Game, das die Atmosphäre der Vorlage ungemein gut auf den Spieltisch transportiert - Angefangen bei den Straßenlaternen über die passenden Fähigkeiten der Charaktere bis hin zu dem Modelldesign stimmt hier alles. Speziell letzterem merkt man an, dass Knight Models Experten für Großmodelle sind und ihre Techniken erfolgreich auf den kleineren Maßstab übertragen haben, speziell die Gesichter sehen einfach fantastisch aus. Das Spiel ist kurzweilig, bietet einige interessante Regeln, ist recht leicht zu erlernen, und man braucht nur wenige Modelle, um mitspielen zu können. Ich denke, wenn man erstmal tiefer in der Materie steckt, eröffnen sich einem auch viele spannende taktische Möglichkeiten, die für Langzeitmotivation sorgen. Aber die Atmosphäre bleibt das beste am Spiel - Wenn Catwoman von Dach zu Dach springt, ein Gebäude mit ihren Krallen herabklettert, einen Schatz aus einem Grab stiehlt und dann ihre restliche Bande mit einem leisen "Miau" im Stich lässt, nachdem sie bekommen hat, was sie will - und sich das auf dem Spieltisch einfach genauso anfühlt! - dann haben die Spieldesigner hier etwas sehr richtig gemacht.

... und die Contras:

Mein Hauptproblem bleibt, dass ich beim Balancing bedarf für Feintuning sehe - und dass dieses wahrscheinlich aufgrund des Würfelsystems nicht unbedingt allzu viel bringen wird. Beschuss ist eben Stark, und Würfelwürfe können schnell in die Hose gehen. Beides sind Faktoren, mit denen man lernen muss, zu leben. Man muss eben sehr viel Üben, um mit dem Beschuss gut umzugehen, und wenn man will, dass Aktionen sicher funktionieren, schickt man am besten zwei bis drei Modelle, um das zu gewährleisten. Das sind aber Dinge, die zumindest für "Bier und Brezeln" nicht so schlimm sind, die aber dennoch hier nicht verschwiegen werden sollen

So, ich hoffe, das Lesen hat Spaß bereitet und den ein oder anderen etwas zu diesem noch recht jungem Tabletop-System erleuchtet. Gerne kann natürlich von den anderen Batmanspielern noch ergänzt werden, wo ich etwas vergessen habe, oder wir können uns ganz einfach über das Game unterhalten und unsere ersten Eindrücke hier sammeln und alle Fragen beantworten und so weiter und so fort.

Anbei gibt's noch meine bislang bemalten Minis. Weil es cool ist, habe ich die alle in Zeitungsartikel verpackt! :lol:

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- Ciaphas Cain


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Sa 7. Nov 2015, 12:36 


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 Betreff des Beitrags: Re: Batman Miniature Game
Ungelesener BeitragVerfasst: Sa 7. Nov 2015, 20:25 
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Spannend. Würde mich auch interessieren wenn ich noch Lust zum malen und mehr Zeit zum zocken hätte.
Wie groß ist eure Spielgruppe und gibt es irgendwo schon einen Spielbericht?

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 Betreff des Beitrags: Re: Batman Miniature Game
Ungelesener BeitragVerfasst: So 8. Nov 2015, 13:22 
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Momentan sind wir drei Spieler. Spielbericht kann ich mal anpeilen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Batman Miniature Game
Ungelesener BeitragVerfasst: Di 10. Nov 2015, 09:16 
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Dann lass uns für heute Abend mal nen Spielbericht anpeilen.

Max, wenn du wenig Zeit zum Bemalen hast passt Batman quasi perfekt ;) Skirmisher sind da immer sehr dankbar :D

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