Antwort schreiben

Regelinterpretation...

Sa 4. Jul 2009, 09:06

Das Beispiel vom Turnier hat gezeigt, dass Regelwerke durchaus interpretierbar sind. Gut, das war uns allen sicher auch schon vorher klar. Jedoch stellt sich mir in diesem Zusammenhang die Frage:

Warum wird eine Regel gerne in der Weise interpretiert, dass diese einem selbst zum Vorteil gereicht? Auch wenn der zu regelnde Umstand/Spielsituation dann schon fast absurd das Spielsystem zum eigenen Vorteil verbiegt?

Sollte es nicht eher so sein, dass alles NICHT erlaubt ist, was nicht ausdrücklich und genaustens erlaubt ist?

Ich selbst kenne das auch beim Lesen von Regelwerken. Ich lese eine Passage und denke: WOW, da kann ich ja das oder das tun und der Gegner kann nix dagegen tun! In allen mir bekannten Fällen mußte ich diesen Gedanken bei genauerem Hinsehen revidieren, denn die Spiele Designer sind ja nicht völlig bescheuert, auch wenn es manchmal den Anschein hat....es gibt nur keine "Killercombos", die überhaupt nicht zu kontern sind. Irgendwas geht immer...

Also meiner Meinung nach sollte jeder, der glaubt eine Riesencombo/Regellücke zu seinem Vorteil gefunden zu haben, erstmal 1000% geprüft haben, ob das tatsächlich geht. Also Forenrecherche oder Email an GW zur Regelinterpretation, bevor er die Regel in einem Spiel, sei es Turnier oder Spaß, nutzt. Denn das "Danach ist man immer schlauer" kann man sich dann sparen.

So dies ist ein "NON-OFFENSIVE-POST", also net sauer sein, wer sich betroffen fühlt! :knie:

Sa 4. Jul 2009, 09:06

Re: Regelinterpretation...

Sa 4. Jul 2009, 09:41

Jaja. Das ist ein leidiges Problem bei 40k.
Eigentlich ist es am einfachsten mit ein wenig gesundem Menschenverstand und etwas RAW (Rules As Written) Recherche zu betreiben. Dazu eignet sich die GW-Fanworld eigentlich ziemlich gut. Natürlich sollte man da nicht zuviel Energie in die Diskussion stecken, da die Leute in der GWFW schnell ausfällig werden können.

So mache ich es. Ich lese die Regeln immer mal wieder. In Spielsituationen finde ich in etwa 90% aller Fälle eine Antwort und die entsprechenden Regelstellen. Die restlichen 10% sind sowas tolles wie: "Kann die Vendetta Marker einnehmen" "Was passiert bei einer zugestellten Kante. Kann man da Panzerschocken?"etc.
Also die richtigen "Regellücken"
Häufig finden Turnierspieler bei der Lektüre des eigenen Codex und der entsprechenden FAQ/Errata eine Sache, die ihnen ihrer Meinung nach einen Vorteil bringt. Häufig argumentieren sie hier dann mit "Das steht da RAW!! Hier kannste nachlesen!"
Im Zusammenhang mit dem Grundregelwerk (welches häufig als relativ lückenhaft und unkorrekt gilt) kann man diesen Vorteil aber meistens revidieren.


Das einfachste Beispiel ist hierzu ja das mit den Befehlen der Imperialen Armee:
Im Codex IA steht sowas wie "kann pro Zug in der Schussphase so und so viele Befehle geben"
Da kann man jetzt denken: "Supi. Spielzug = 2 Spielerzüge, also hat zum Beispiel Castellan Creed 4 Befehle die er da aufteilen könnte und somit kann ich im Zug meines Gegners ballern..."
Auf die Idee in das ach so schlechte Grundregelwerk zu schauen kommt man da gar nicht erst. Allerdings steht da eben auf Seite 9 (englisches RB) "Whenever a rule uses the word 'turn', both in this rule book and in the Codexes, it means 'player turn' otherwise it will clearly state 'game turn'"
Damit ist zum beispiel schon relativ klar, dass Creed eben NICHT im Gegnerzug Befehle geben kann, da er ja keine 4 Befehle 'per Game Turn' hat, sondern eben 'per Player Turn' und was im 'Player Turn' so alles passieren kann ist auch auf Seite 9 geregelt unter 'The Turn Sequence', wo beschrieben wird was ein spieler so alles in seinem 'Player Turn' machen kann.

Hierbei hat man ein vermeintliches RAW-Monster selbst mit RAW ausgehebelt.
Und genau das ist die Leistung an Regelwissen, die man so mitbringen müsste, wenn man Schiri sein möchte bei großen Turnieren :|

Oder man studiert direkt Jura.

Abschließend mal so: wenn mein Gegner sowas versucht wird er von mir keine "Gnade" zu erwarten haben was Bewegungen und so angeht. Bei Testspielen/Freundschaftsspielen oder sogar in Turnierspielen, in denen die Atmosphäre stimmt und man sich gegenseitig "Geschenke" macht bin ich dann auch etwas freizügiger und so.
Häufig basieren solche Regeldiskussionen aber auch einfach auf dem Unwissen des Spielers. Auf dem letzten Abattle hatten wir die Situation, dass ein Impspieler, der gegen Fluppi zockte, behauptete man hätte keine Deckung gegen Waffen, die höher als die Deckung des Ziels stehen würden.
Grundlage ist:
S.21 "When are Models in Cover?"
wer will darfs nachlesen. Da steht jedenfalls der Satz: 'Firers may of course shoot over inervening terrain if they are tall enough or high up on some terrain piece so that their line of sight is completely clear.'
Davor und dahinter steht jedoch, dass die Line of Sight ganz normal gezogen werden muss, und dass sobald 51% der Modelle irgendwie teilweise verdeckt sind die Einheit einen Deckungswurf hat.
Irgendjemand hatte dem Spieler, der Fluppi nix böses wollte, mit eben dieser Regelstelle selbst einmal vertraut gemacht und von einem Judge (der meiner Meinung nach keine Ahnung hatte) das OK dafür bekommen. So schleicht sich so etwas eben ein. Gerade die TLOS ist ein großer Faktor bei Spielern, die wenig Übung damit haben.
Antwort schreiben




Bei iphpbb3.com bekommen Sie ein kostenloses Forum mit vielen tollen Extras
Forum kostenlos einrichten - Hot Topics - Tags
Beliebteste Themen: NES, Erde, Spiele, USA, Mode

Impressum | Datenschutz